Stellungnahme zum Bericht der Zukunftskommission Landwirtschaft
Gerhard Breitschuh, Thorsten Breitschuh, Martin Körschens, Manfred Munzert und Bernhard Pallutt
21.07.2021 / 18.03.2024
Die Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) legte im Juli 2021 ihren Bericht unter dem Titel „Zukunft Landwirtschaft. Eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“ vor (abschlussbericht-zukunftskommission-landwirtschaft.pdf (1340183).
Diese Vorstellungen und Empfehlungen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft erfordern eine umfassende Diskussion.
Die Autoren kritisieren vor allem, dass die ZKL Transformationen empfiehlt, die bereits heute von einer Vielzahl landwirtschaftlicher Betriebe realisiert werden. Es entsteht der Eindruck, dass elementare Selbstverständlichkeiten von der ZKL formuliert wurden, als ob diese nicht längst bekannt wären.
Der Bericht enthält Widersprüche sowohl in den Zielen als auch in den Handlungsoptionen. Insbesondere in folgenden Punkten sind die Aussagen irreführend, falsch und/oder inakzeptabel. Hier nur einige unserer Fakten:
S. 17: Landwirtschaft emittiert Treibhausgase (THG), entzieht aber dank der Fotosynthese eine
weitaus größere CO2-Menge aus der Atmosphäre.
S. 34: Trotz der immensen medialen, politischen und finanziellen Unterstützung stieg die
Öko-Landbaufläche von 1994 bis 2019 nur um 0,67 %/Jahr.
S. 48: Der Ausbau des Ökolandbaus ist klimapolitisch nicht zielführend, wenn nicht sogar
unverantwortbar. Ökolandbau verursacht zwar über geringere THG-Emissionen je ha
LF, emittiert je Produkteinheit jedoch mehr THG und reduziert die CO2-Entnahme je ha
aus der Atmosphäre.
S. 48: Die Erhöhung des Humusgehaltes zur Reduzierung der CO2 –Konzentration der
Atmosphäre ist eine „fatale Illusion“. Die dafür notwendige organische Substanz
müsste zusätzlich erzeugt und geerntet werden. Weniger als 10 % der organischen
Primärsubstanz werden im Boden akkumuliert und das auch nur vorübergehend.
S.138: Hinsichtlich der Bewertung der Methoden der Gentechnik sollte die Stellungnahme
von mehr als 100 Nobelpreisträgern beachtet werden.
S.140: Die in Europa erzeugbare Biomasse zu verringern, kann und darf angesichts der
Welternährungssituation und der global begrenzten Agrarfläche keine Zieloption sein,
zumal damit keine klimapolitischen Vorteile zu erwarten sind.
Es fehlen Hinweise zu den von der Wissenschaft dringend zu lösenden Problemen, das betrifft u. a. die praxisorientierte Humusforschung (Richtwerte, Humusbilanzmethode...), Ursachen des Insektensterbens…, 50 %ige Reduzierung des PSM-Aufwandes usw.
Faktencheck (Stellungnahme): FC 39 Zukunftskommission 217 20240412.pdf (173053)
Auf der Unterseite "Identifizierung" können Sie diesem Faktencheck zustimmen und
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Impressum: Prof. Dr. Gerhard Breitschuh
Talsteinstraße 903641 426927
Die Agrarfakten "Landwirtschaft und Energiewende" von Thorsten Breitschuh, Gerd Reinhold und Gerhard Breitschuh wurde am 9. Juli 2022 freigeschaltet. Bisher identifizierten sich weitere 16 Fachkolleginnen und -kollegen mit diesen Aussagen. Lesen sie die Agrarfakten hier: AF Energie 38...
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Das AgrarFakten-Extra "Der THG-Saldo ist entscheidend" von Gerhard Breitschuh, Gerd Reinhold und Thorsten Breitschuh wurde am 5. Januar 2022 freigeschalteet. Bisher identifizierten sich weitere 20 Fachkolleginnen und -kollegen mit diesen Aussagen. Lesen Sie das komplette AgrarFAkten-Extra hier:...